Chor


 

Wir sind 24 Bläserinnen und Bläser aller Altersgruppen. Jeden Mittwoch zieht es uns aus allen Himmelsrichtungen zu unserem Probenraum im CVJM-Heim, hinter dem Petrusgemeindehaus in Böckingen, hin. Ab 19:30 Uhr proben wir hier gemeinsam für unsere Auftritte in den Gottesdiensten und auf Gemeindefesten. Neben den klassischen Stücken die ein Posaunenchor spielt, proben wir auch Gospels und mehrstimmige Chöre.

Was ist bei uns sonst noch geboten?

Regelmäßig nehmen wir am Württembergischen Posaunentag in Ulm (http://www.ejwue.de/landesposaunentag) teil, welcher alle zwei Jahre im Sommer stattfindet. Hier fahren wir gemeinsam mit anderen Posaunenchören aus dem Raum Heilbronn zum Musizieren nach Ulm.
Im Jahr 2008 haben wir an einem Guinness-Rekord teilgenommen. Dieser wurde im Rahmen des Evangelischen Posauentages in Leipzig (www.ohrenblickmal.de) aufgestellt. Wir waren Teil der 35.000 BläserInnen die im Zentralstadion in Leipzig den Abschlussgottesdienst musikalisch gestaltet haben. Alle Teilnehmer sind voller Begeisterung zurückgekehrt und können jedem nur raten bei der nächsten Gelegenheit dabei zu sein.
Jedes Jahr am Pfingstwochenende packen wir Mann und Maus zusammen und fahren alle gemeinsam mit den PartnerInnen und Kindern der Bläser auf ein Proben-und-gemeinsam-Spaß-haben-Wochenende.
Der Höhepunkt der Freizeit ist das traditionelle Spanferkel das samstagabends gegessen und davor einige Stunden hingebungsvoll gegrillt wird.

Auch die gemeinsamen Termine die im Bläserbezirk Heilbronn stattfinden werden gerne von Jung und Alt wahrgenommen, beispielsweise der Jugendbläsertag im Sommer oder der Motivationstag nach den Sommerferien.

Wer jetzt Lust daran bekommen hat uns zu unterstützen kann einfach mittwochs bei uns rein schnuppern.

 

 

2012

 

 

 

Die Geschichte des Chores:
 
Die ersten Berichte über den Posaunenchor Böckingen bis zum 2. Weltkrieg sind den Jahresberichten des Jünglingsvereins, genannt "IVAV" entnommen. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurden Aufzeichnungen beim Posaunenchor geführt.
 
Der Jahresbericht 1896/97 des Jünglingsvereins vermerkt die Anschaffung von Instrumenten. Damit kann von der Gründung des Chores im Jahr 1896 ausgegangen werden. Im Jahr 1986 wurde das 90-jährige Jubiläum begangen.
 
Folgendes ist den genannten Jahresberichten entnommenen:
1899 wirkte der Posaunenchor Böckingen unter dem ersten Chorleiter, Herr Otting, bei der Einweihung der Sontheimer ,,Matthäus-Kirche" und beim Bundesfest in Stuttgart mit. 1908 und 1909 wird der Posaunenchor wieder in den Jahresberichten des Jünglingsvereins erwähnt, ebenso 1913 beim Mitwirken am Jahresfest in Neckargartach.
 
Bedingt durch die Wirren des Krieges und den Verlust von treuen Bläsern konnte ,,nur mit Mühe wenigstens der Sonntagschoral (wohl vom Turm) geblasen werden". Nach dem 1. Weltkrieg freute man sich, in Herrn Jungnickel, dem späteren Chorleiter von Heilbronn, einen ,,tüchtigen und erfahrenen Lehrmeister" gefunden zu haben. Der ,,Musikant" Rudolf Westiner und seine Mitbläser Georg Maier, Robert Schoch und Willy Wirth ließen den Anfängern eine gute Schulung zuteilwerden". Von der vorzüglichen Schulung und den ,,wiederholt aufsehen erregenden Darbietungen" wird 1921 berichtet. Durch den bläserisch bedingten Durst gab es 1922 Reibereien mit Pfarrer Plag.
Dieser zog wegen dieses „sündhaften Geschehens“ die Instrumente für einen bestimmten Zeitraum ein. Dadurch kam es zum Bruch. Ein Teil der Bläser gründete (unter Rudolf Westiner) einen eigenen Chor.

Nach den Aufzeichnungen von Ing. Albert Keck suchte Pfarrer Plag im Raum Heilbronn nach einem Chorleiter. Herr Keck aus Nordheim übernahm im Oktober 1923 den verbliebenen Teil der Bläser und leitete den Chor bis 1925. Bedingt durch sein Studium, musste er die Chorleitung aufgeben. Sein Nachfolger wurde Karl Hiltebrandt. Wie lange dieser den Chor leitete und ob der Chor über den 2. Weltkrieg hinweg fortbestand, ist nicht bekannt. Herr Hiltebrandt leitete später den Posauenenchor Neckarsulm.

Im Herbst 1946 wagten fünf Jungen in der Werkstatt der Firma Westiner in der Großgartacher Straße 40, unter der Anleitung von Herrn Rudolf Westiner sen. einen neuen Anfang. Am 1. Advent taten sie unter den Kastanienbäumen des Sonnenbrunnens11 bereits ihren ersten Kurrendedienst. Nachdem im "IVAV" (CVJM-Heim), die am Kriegsende durch einen Granateinschlag verursachten Schäden, notdürftig behoben waren, wurden dort von Herrn Richard Mößner regelmäßig Chorproben abgehalten.

Mit dem „Auto der 50er Jahre“ (Fahrrad) nahm der Posaunenchor seinen Dienst in der Gemeinde und überörtlich wahr. Dabei konnte es schon einmal passieren, dass der Zug der Posaune oder eine Verse zwischen den Fahrradspeichen leicht beschädigt wurden.

Im Jahr 1951 übernahm Elektromeister Rudolf Westiner sen. die Leitung des Chores. Bis nach Schmie wurde mit dem Fahrrad und den Instrumenten gefahren, um beim Jubiläum des Jugendhauses dabei zu sein. 1952 wurde mit 26 Bläsern die erste Feierstunde (Chorkonzert) veranstaltet. Jeder Bläser musste dazu 30 Programme für je 20 Pfennig verkaufen. Durch gemeinsame Wanderungen, Ausfahrten und Badefreuden wurde die Gemeinschaft gepflegt. Beim traditionellen Silvesterblasen auf dem Turm der Stadtkirche versäumte es Herr Pfarrer Küster nie, sich bei den Bläsern mit einem guten Tröpfchen zu bedanken. Mit dem Erlös aus einer Feierstunde konnte der Chor einen finanziellen Beitrag zum Wiederaufbau der Heilbronner Kilianskirche leisten.
 
Im Jahre 1958 übernahm Herr Rudi Westiner von seinem Vater Rudolf die Leitung des Chores, den er bis heute mit viel Engagement und Erfolg leitet. Über viele Jahre war er auch Bezirksposaunenwart. Herr Rudolf Westiner verstarb leider schon 1966. Bei seiner Beerdigung dirigierte der damalige Landesposaunenwart Hermann Mühleisen den Chor.

Freundschaften und gute Beziehungen zu den Nachbarchören ergaben sich durch Bezirksveranstaltungen wie Freizeiten, Urlaub, Sendfahrten und den ,,Unterländer Posaunentag". Bei einem Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof in Lufrimbolle /Frankreich unter der Leitung des damaligen Jugendwarts Bernhard Köhler und bei der Besichtigung alter Kampfstätten begegneten den jungen Bläsern erneut die Schrecken des Krieges.

Noch niemand dachte 1968 an Recycling. Der Posaunenchor begann damals mit seinen Altpapier- und Alteisensammlungen. Mit den Erlösen wurde die Arbeit des Chores, die Beschaffung von Instrumenten und Noten, die Pfingstfreizeiten, die Fahrten zur Partnergemeinde Allstedt und wesentliche finanzielle Beiträge an diese finanziert.

Der Posaunenchor ist eine Gemeindegruppe, in der Jung und Alt, Mütter, Väter und Kinder, Frauen und Männer, Mädchen und Jungen nebeneinander sitzen, ohne bemerkenswerte Generationskonflikte.

 

 

 

 2006

 

 

 

1980

 

 

1952

 

 

 1896